Erfolgreiche Kleinfischzucht

Mit Hilfe der Stiftung Conrado Kretz konnte die Kleinfischzucht in Arapa erneuert werden. Nun können monatlich über 100’000 Fischeier zu kleinen Setzfischen ausgebrütet werden. Diese geben den Menschen in der ganzen Region eine Ernährungs- und Einkommensgrundlage.

Dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung Conrado Kretz konnte Anfang 2020 die in die Jahre gekommene Kleinfischzucht in Arapa erneuert werden. Die Anlage ist nun im Vollbetrieb. In der Kleinfischzucht arbeiten derzeit drei Fachkräfte, Studenten von Universitäten in Lima und Puno, sowie zwei ausgebildete technische Mitarbeiter aus dem Bezirk Arapa unter der Aufsicht des Produktionsleiters. Die Fischeier werden aus den USA importiert – die Lieferanten haben Fische mit einer guten Genetik, die robust sind für die Bedingungen auf 3800 Metern über Meer.

Die Setzfische sind ein Mehrwert für die ganze Region, sie werden bis nach Cusco geliefert. Abnehmer sind einerseits professionelle Forellenproduzenten, andererseits aber auch einfach Familien, die für den Eigenbedarf ein paar Fische grossziehen. Zwei Beispiele geben Einblick, welche positive Wirkung die Kleinfischzucht hat.

Fischzucht “la gaviota” in Cusco

Carlos beim Einsetzen der Fische in den See in Cusco.

Carlos führt auf 4800 Metern über Meer in Cusco die Fischzucht “la gaviota”. Er wurde über die sozialen Medien auf die Kleinfischzucht in Arapa aufmerksam, weil er auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Setzfischen war. Seit drei Jahren ist er Fischzüchter und hat schon bei verschiedenen Brütereien Setzfische eingekauft. Viele von ihnen sind entweder beim Transport oder anschliessend im See gestorben. Er erklärt: “Ich habe gehört und gesehen, dass in Arapa Setzfische gezüchtet werden. In der aktuellen Pandemiesituation kann ich keinen Lieferanten für Setzfische finden, denn sie haben die Preise erhöht, weil es keine internationalen Flüge gibt. Ich habe Arbeiter, die junge Familien zu Hause haben. Wenn ich keine Fische zur Zucht habe, muss ich sie entlassen.” Carlos hat die Kleinfischzucht in Arapa gebeten, ihm 20’000 Jungfische zu verkaufen. “Normalerweise kaufe ich sie mit einer Grösse von 3 cm, viele sterben im Produktionsprozess. Wenn ich sie von Puno zu meiner Farm in Cusco bringe, sterben viele auf dem Weg – ich nehme an aus Mangel an Erfahrung, wie man mit diesen Fischen umgeht.” Am 5. Oktober erhielt Carlos die ersten 20’000 Jungfische aus Arapa, mit 0 Prozent Sterblichkeit zum Zeitpunkt des Empfangs und das, obwohl es in Cusco damals geschneit hat. “Die Leute haben sehr darauf gehofft, dass die Fische gut sind, denn das sichert ihnen ihre Arbeit”, erzählt er und ergänzt: “Die Jungfische fressen gut, sind gesund und weisen nicht so eine hohe Sterblichkeit auf wie jene aus den anderen Brütereien.” Carlos hat nun bei der Kleinfischzucht in Arapa monatlich 50’000 Setzfische bestellt. “Ich bin glücklich und dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, gute Setzfische zu erwerben. Wir sind junge Leute und eine junge Firma, aber ich bin sicher, dass wir mit dieser Grundlage wachsen werden.”

Fische zur Selbstversorgung

Jeferson beim Abholen der Setzfische.

Jeferson, ein Jugendlicher aus Santiago de Pupuja in der Provinz Azángaro, gehört ebenfalls zu den Kunden der Kleinfischzucht in Arapa. Früher hat er in Juliaca gearbeitet, wegen der Pandemie sind er und seine Familie aufs Land zurückgekehrt. “Dort haben wir – meine Eltern und meine Brüder – einen Brunnen mit Wasser aus einer Quelle. Wir haben beschlossen, 20 Setzfische für unseren Eigenbedarf aufzuziehen. Ich bin gut mit den Forellen zurechtgekommen, sie sind gross geworden und wir haben sie als Familie gekocht.” Inzwischen ist Jeferson erneut nach Arapa gekommen, um 50 Setzfische zu kaufen. “Ich möchte, dass wir sie zu Weihnachten teilen. Meine Familie und ich mögen Fisch, zudem ist die Anreise hierhin nach Arapa sehr einfach. Ich fahre mit dem Motorrad hierher, nehme die Setzfische mit und schon bin ich wieder zu Hause.”

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