Heftige Proteste in Juliaca und Arapa

Im Süden Perus protestieren Anhänger des ehemaligen Präsidenten Pedro Castillo. Beim gewaltsamen Aufeinandertreffen mit der Polizei sind in Juliaca mindestens 30 Menschen gestorben.

Seit Pedro Castillo im Dezember vom Parlament des Amtes enthoben wurde und wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt wurde, brodelt es in Peru. In den vergangenen Tagen haben den Stiftungsrat schreckliche Informationen und Bilder aus Arapa und Juliaca erreicht. Die Anhänger Pedro Castillos gehen auf die Strasse – sie fordern den Rücktritt von Übergangspräsidentin Dina Boluarte und die Freilassung von Castillo. Diese Proteste werden teilweise gewaltsam niedergeschlagen, Protestierende kurzerhand erschossen. Gemäss Informationen von Projektmitarbeitenden gab es in Juliaca 30 Tote und 70 Verletzte. Die Zusammenstösse sind das erschreckende Ergebnis eines alten Grabens, der in Peru besteht: Die ländliche, indigene Bevölkerung im Süden fühlt sich von der Regierung in Lima nicht wertgeschätzt, nicht gehört. Dass die Polizei die Proteste mit Gewalt niederschlägt, verstärkt diese Wahrnehmung und die Wut der ländlichen Bevölkerung.

Durch die Proteste werden Strassen blockiert, so ist es aktuell beispielsweise nicht möglich, von Juliaca nach Arapa zu gelangen. Auch die Strasse vom Zentrum Arapas zur Fischzucht am Arapasee (Iscayapi) ist blockiert. Das führt zur Herausforderung, dass aktuell kein Futter für die Fische nach Iscayapi gebracht werden kann. Auch an Handel ist nicht zu denken, denn der allgemeine Transport ist unterbrochen in Peru. Um Futter für die Meerschweinchen in der Schule für Kinder mit einer Behinderung von Iscayapi nach Arapa zu bringen, haben die Verantwortlichen aus Not den Weg über den Arapasee gewählt. Glücklicherweise sind aktuell Schulferien in Peru, die Kinder sind zu Hause in Sicherheit. Durch die Situation werden auch die Lebensmittel für die Menschen mehr und mehr knapp, das führt zu einem Anstieg der Preise.

Da die Transportwege blockiert und jegliches Reisen gefährlich ist, ist es sehr schwierig, Soforthilfe zu leisten. Sicher aber ist: Für Peru sind die aktuellen Geschehnisse ein Rückschritt. Die politisch instabile Situation macht das Land auch wirtschaftlich instabil. Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstversorgung wird deshalb künftig umso mehr nötig sein.

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