Marianne Comtesse und Brigitta Scheiwiller besuchten und unterstützten die Schule für behinderte Kinder und Jugendliche im April 2024
Marianne Comtesse berichtet von ihren Eindrücken und den Neuerungen in der Schule für behinderte Kinder und Jugendliche
Räumliche Veränderungen:
Einige Freiwillige haben während den Schulferien das Mädcheninternat aufgeräumt und frisch gestrichen. Es wurden ein neuer Wassertank und eine Solaranlage installiert und in der Küche gab es einen Kühlschrank. In einem grossen Zimmer konnte eine gemütliche Wohnecke mit Fernseher gestaltet werden, worüber sich die Jugendlichen sehr freuen. Sie sitzen gerne zusammen und plaudern und lachen miteinander. Gleichzeitig bietet der Raum genügend Platz, um die Jugendlichen in die verschiedenen Handarbeiten einzuführen.
In der eigenen Küche bereiten die Jugendlichen ihr Frühstück selbst zu und zweimal in der Woche ein Müesli für alle Kinder für die Pause. In Peru müssen die Jugendlichen bis 20 Jahre an der Schule unterrichtet werden. Nun besteht die Möglichkeit, dass sie als Mitglied einer kleinen Wohngruppe auf das Leben nach der Schule vorbereitet werden können.
Landwirtschaftliche Arbeiten:
Auf das neue Schuljahr konnte Roberto für die Arbeit in der Granja angestellt werden. Nun blüht die Granja neu auf. Er hat zwei Hühnerställe gebaut und den Stall für junge Schweine renoviert. Neu konnten drei junge Schweine in einen Stall aufgenommen werden.
Daneben hat Roberto Kartoffel und Karotten angebaut. Mit viel Geduld leitet Roberto die Kinder an, ihm beim Füttern der Tiere zu helfen, die Hühnereier zu sammeln oder beim Ernten ihn tatkräftig zu unterstützen, was die meisten sehr gerne machen.
Roberto ist sehr interessiert neue Pflanzen und Kräuter im Treibhaus bei der Bäckerei anzupflanzen. Auch die Bäckerei möchte er bald mit den Jugendlichen wieder in Betrieb nehmen und jeden Montag für die Schule Brot backen.
Roberto ist sehr interessiert neue Pflanzen und Kräuter im Treibhaus bei der Bäckerei anzupflanzen. Auch die Bäckerei möchte er bald mit den Jugendlichen wieder in Betrieb nehmen und jeden Montag für die Schule Brot backen.
Neuer Psychomotorikraum:
Mit dem Zügeln der Jugendlichen in das ehemalige Mädcheninternat wurde ein Schulzimmer frei, das nun als Psychomotorikraum eingerichtet wurde. Bis anhin stand den Schüler/innen nur ein eher kleiner Innenhof für Bewegungsspiele zu Verfügung. Der ganze Raum ist mit Gummimatten ausgelegt. So können die Schüler darin springen, rollen, mit Bällen und Tücher spielen, Purzelbäume schlagen ohne Gefahr sich zu verletzen.
Dieser Psychomotorikraum wurde im April nach traditioneller Art und Weise eingeweiht. Markus Degen musste nach einer kurzen Rede die Champagnerflasche, die am Türeingang hing, mit einem kleinen Hammer zerschlagen. Gespannt schauten die Kinder zu, bis die Flasche nach etlichen Versuchen zerbrach. Der Champagner spritze auf alle Seiten. Lachend rannten die Kinder in den Bewegungsraum und tummelten sich darin. Peruanische Musik schallte plötzlich durch eine kleine Musikbox, was die Kinder zum Bewegen, Tanzen und Lachen ermutigte.
Auch das Lehrpersonal und die Physiotherapeuten freuen sich über diesen Raum. Sie können nun ihren Schüler/innen neue sensomotorische Erfahrungen vermitteln oder einfach einmal eine Bewegungspause einplanen, wenn sich die Schüler/innen nicht mehr gut konzentrieren können.
Personelle Veränderungen:
Im Moment wird eine sehr lebendige Gruppe von etwa 25 Kindern an der Schule unterrichtet und betreut. Damit die Schüler/innen nicht nur praktisch, sondern je nach Fähigkeiten auch schulisch unterrichtet werden können, braucht es eine Schulassistenz für jede Klasse. Praktisch jede/r Schüler/in braucht eine individuelle Betreuung. Für das neue Schuljahr würde die Schule gerne ein paar wenige neue Kinder aufnehmen. Dies ist ebenfalls nur möglich, wenn genügend Klassenassistenzen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig bietet dies ein paar engagierten Frauen aus dem Dorf eine gute Gelegenheit für einen Job.
In Franziska Schilliger Almonte haben wir eine kompetente Mentorin für die Schule für 1 1/2 Tage pro Woche anstellen können. Sie kommt ursprünglich aus der Innerschweiz, ist mit einem Peruaner verheiratet und führt gemeinsam mit ihm seit 15 Jahren eine Schule im naheliegenden Juliaca. Sie verfügt über fundierte Erfahrungen im pädagogischen Bereich und gleichzeitig kennt sie inzwischen das Peruanische Schulsystem gut.